Chronik

Die Idee zur Gründung eines Schützenvereines in Kürnach entstand in den Köpfen einiger Kürnacher Männer im Zusammenhang mit der Planung der Höllberghalle und der eventuellen Möglichkeit, dort einen Schießstand zu erbauen.

Nachdem die Zustimmung der politischen Gemeinde Kürnach zur Einrichtung des Schießstandes in der geplanten Halle feststand, erfolgte die Vereinsgründung am 27. Juli 1986. Die Gründungsversammlung fand, nachdem die behördlichen Hürden überwunden waren, am 8. September 1986 im vorläufigen Vereinsheim, dem Nebenraum der Gaststätte „Zum Schwan“ statt.

Die Gründungsvorstandschaft:
1. Schützenmeister:  Holger Störlein
2. Schützenmeister:  Rudolf Nägler
Schatzmeister:         Peter Seitz
Schriftführer:           Dieter Graf
1. Sportleiter:          Peter Ockfen
2. Sportleiter:          Michael Störlein

Bei der Mitgliederversammlung am 14. November 1986 wurde die vereinseigene Satzung beschlossen. Spontan traten dann 21 Männer und 2 Frauen dem Schützenverein bei.

Allerdings hatte der nun gegründete Verein in den ersten Jahren noch keinen Schießstand und kein eigenes Vereinsheim. Bis zur Fertigstellung der Höllberghalle wurde in einer Maschinenhalle des Bauhofs der Gemeinde Kürnach ein provisorischer Schießstand errichtet, wo dann mit Luftdruckwaffen trainiert werden konnte. Ab 1. Januar 1987 konnten die Kürnacher Schützen auch als Gäste des „Postsportverein Würzburg“ am dortigen Schießbetrieb teilnehmen. Von nun an wurde zusätzlich ein Mal pro Woche zum Kleinkaliberschießen nach Würzburg gefahren.

Am 10.01.1989 wurde mit der Gemeinde Kürnach ein Mietvertrag über die Räumlichkeiten im Keller der Kürnacher Mehrzweckhalle abgeschlossen. Diesen Keller der Höllberghalle, der als Luftschutzbunker ausgelegt ist, teilen sich die Kegelbahn und der Schießstand mit Schützenstube. Den Ausbau des neuen Schützenheimes, der am 04.03.1989 begann, bewerkstelligten die Mitglieder um den damaligen Vorstand und heutigen Ehrenschützenmeister in unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden. Unter anderem wurden die Scheibenzuganlage einschließlich Duellanlage für den Schießstand installiert und der Kugelfang (damals noch aus Holzkloben und Putzwollesäcken) eingebaut. Bereits am 12.10.1989 war es dann so weit – die Abnahme des neuen Schießstandes war erfolgt und der Schießbetrieb konnte aufgenommen werden.

Ab jetzt konnte sich der SSV-Kürnach seinen eigentlichen Aufgaben widmen. Schon zu den Rundenwettkämpfen 1989/1990 wurden die ersten drei Mannschaften mit folgenden Teilnehmern angemeldet:

Jugendmannschaft: Frank Pfeuffer, Udo Heinrich, Marcus Barth
Luftpistole: Reinhard Lauterbach, Robert Strasser, Stefan Buck, Klaus Frey, Achim Ferkinghoff, Werner Schmalzgruber
Sportpistole-KK: Robert Strasser, Michael Störlein, Heinz Pietsch, Roland Frey, Reinhard Lauterbach, Peter Seitz

Gleich im ersten Jahr konnten die Mannschaften des SSV-Kürnach sichtliche Erfolge verzeichnen. Die Luftpistolen-Mannschaft errang den ersten Platz mit 20: 4 Punkten. Die Jugendmannschaft kam in ihrer Wertungsklasse auf den 2. Platz.

Ebenfalls im Sportjahr 1989/1990 wurde die erste Vereinsmeisterschaft des SSV-Kürnach ausgetragen. Seitdem wird diese Meisterschaft jährlich ausgetragen und die Sieger im Rahmen der Weihnachtsfeier geehrt.

Im gleichen Jahr konnte der noch junge Verein sein erstes Mitglied auf eine überregionale Meisterschaft schicken. Es war Frank Pfeuffer, der sich in der Jugendklasse Luftpistole erstmals zur Bayerischen und Deutschen Meisterschaft qualifizierte.

Zu den Rundenwettkämpfen 1990/91 wurde zusätzlich eine Luftgewehrmannschaft, bestehend aus Anita Lauterbach, Heribert Lauterbach, Bernhard Kreuzinger und Gerhard Schuster ins „Rennen“ geschickt.

Im Wettkampfjahr 1993/94 bewährten sich zwei weitere Mannschaften erstmals im Rundenwettkampf. In der Disziplin Großkaliber A traten Werner Beck, Werner Götz, Karl Klopf und in der Disziplin Großkaliber B Mario Angermüller, Armin Henning und Rainer Prötzel an.

Vom 11. bis 13. Oktober 1996 durfte der Sportschützenverein Kürnach mit einem Festwochenende sein 10-jähriges Bestehen feiern. Im Vorfeld dieses Gründungsfestes fand das erste Königsschießen in der Vereinsgeschichte statt. Seit dem wird jährlich ein Schießen veranstaltet, bei dem der Schützenkönig und seine beiden Ritter ermittelt werden. Bei diesem Königsschießen darf jeder Schütze nur einen einzigen Schuss abgeben. Somit entscheidet hier im Gegensatz zur Vereinsmeisterschaft nicht nur das Können, sondern auch ein Wenig das Glück. Jeweils im Oktober wird dann der „scheidende“ König mit einem Festzug und Musikkapelle von zu Hause abgeholt und zur Proklamation der „neuen“ Würdenträger ins alte Rathaus geleitet.

Als Sieger des ersten Königschießens gingen hervor:
Schützenkönig:  Bernd Fleischmann
1. Ritter:           Reinhard Lauterbach
2. Ritter:           Heribert Lauterbach
Jugendkönig:     Daniel Weckert
1. Ritter:          Christian Störlein
2. Ritter:          Sascha Ockfen

Am ersten Tag des Jubiläumsfestes wurde Altbürgermeister Otto Habermann im feierlichen Rahmen der Königsproklamation zum Ehrenmitglied des Schützenvereins ernannt. Er trug durch sein persönliches Engagement bei der Planung der Höllberghalle und durch die Beschaffung staatlicher Zuschüsse maßgeblich zur Ermöglichung eines Schießstandes in Kürnach bei.

Zum Schützenball am 12.10.1996 kamen viele Kümacher, aber auch viele Gäste von auswärts in die Höllberghalle, um das Tanzbein zu schwingen.

Am Sonntag den 13.10.1996 gab es einen dritten Jubiläumshöhepunkt. Die neu erworbene Standarte wurde beim Festgottesdienst in der Kirche gesegnet. Um 14.00 Uhr zogen die Mitglieder des Schützenvereins zusammen mit den Gastvereinen mit der noch verhüllten Standarte in die Kirche ein. Während eines feierlichen Gottesdienstes wurde die Standarte und die Fahnenbänder gesegnet. Nach dem Auszug übergab der Schützenmeister des Patenvereins „Schützengilde St. Sebastian“ aus Kist die neue Standarte an den Kürnacher Schützenverein mit der Aufforderung, sie stets zu achten und zu ehren. Die Fahnenpatin Erika Haug übergab ein Fahnenband mit der Bitte, stets treu zur Fahne zu stehen. Mit Böllerschüssen wurde der Festzug angekündigt, der dann zur Mehrzweckhalle und damit zum Festausklang führte.

Bei den Neuwahlen der Vorstandschaft am 05. März 1999 endete eine Ära in der Vereinsgeschichte. Nach 13-jähriger Amtszeit übergab Holger Störlein seinen Posten als 1. Schützenmeister an Klaus Seebauer aus Unterpleichfeld.

Bei der Schützenkönigsproklamation 1999 wurde Uschi Götz als erste weibliche Schützenkönigin in der Vereinsgeschichte proklamiert. Im feierlichen Rahmen dieser Veranstaltung wurde Holger Störlein als Dank für seine langjährige Arbeit als Vorstand sowie für seinen großen Einsatz bei der Gründung des Vereins zum Ehrenschützenmeister ernannt. Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Kürnach am 02.01.2000 wurde ihm der Ehrenbecher der Gemeinde Kürnach für seinen bis dahin 13-jährigen, ehrenamtlichen Einsatz im Sportschützenverein Kürnach verliehen.

In den folgenden Jahren widmete sich der Verein ohne größere Umstrukturierungen seinen sportlichen und gesellschaftlichen Aufgaben. Sowohl die Teilnahme an Rundenwettkämpfen und Meisterschaften als auch die alljährlichen vereinsinternen Events, wie zum Beispiel die feierliche Proklamation der Schützenkönige durch den Bürgermeister mit anschließender Königsfeier, wurden fester Bestandteil des Vereinslebens.

Einen beinahe kompletten Wechsel in den Ämtern der Vorstandschaft gab es bei der Jahreshauptversammlung am 25.04.2008, da sich fast alle bisherigen Amtsträger nicht mehr zur Wahl stellten. Nach 9 Jahren im Amt wurde Klaus Seebauer durch den amtierenden 1. Schützenmeister Frank Pfeuffer abgelöst.

Da die Schützenstube in der Mehrzweckhalle seit der Errichtung im Jahre 1989 ein wenig in die Jahre gekommen war, widmete sich die frisch gebackene Vorstandschaft im Jahr 2009 der Renovierung des Gastraumes. In mehr als 500 ehrenamtlichen Helferstunden, die zum weitaus größten Teil von den Mitgliedern der Vorstandschaft selbst geleistet wurden, konnte die Schützenstube komplett renoviert und neu gestaltet werden.

Nach dieser Erneuerung stand im Jahr 2010 bereits die nächste große Baumaßnahme an. Nach behördlichen Vorgaben musste der Schießstand des SSV Kürnach von einem Sachverständigen neu geprüft und abgenommen werden. Die geforderten baulichen Veränderungen, die aus dessen Gutachten hervorgingen, nahm die Vorstandschaft zum Anlass auch den Schießstand einem kompletten Umbau zu unterziehen. Neben Verbesserungen am Geschossfang und Schallschutz wurden auch Wände und Decken renoviert und neu gestaltet. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wurde auch eine neue Fallscheiben-Anlage für Klein- und Großkaliber angeschafft und installiert. Wie die Renovierung der Schützenstube wurde auch der Umbau des Schießstandes ausschließlich über ehrenamtliche Helferstunden der aktiven Mitglieder realisiert.

Um die Ausübung weiterer interessanter Schießsport-Disziplinen zu ermöglichen, trat der SSV Kürnach im Jahr 2010 einem zweiten Dachverband, dem Bund Deutscher Schützen bei. Im Jahr 2011 konnten sich erstmals fünf Mitglieder des Vereins zu den Bayerischen Meisterschaften dieses Verbandes qualifizieren.

Der Sportschützenverein Kürnach mit derzeit 65 Mitgliedern (davon 6 Jugendliche) ist für geübte Sportschützen sowie auch für interessierte Neumitglieder sehr attraktiv. Aktuell bietet der Verein vielfältige Möglichkeiten um den Schießsport zu erlernen, zum Trainieren, in einer der Mannschaften an den Rundenwettkämpfen teilzunehmen oder sich bei regionalen und überregionalen Meisterschaften verschiedener Verbände zu Beweisen. Mit seinem regen sportlichen und gesellschaftlichen Vereinsleben, mit der vielfältig und modern ausgestatteten, wetterunabhängigen Schießanlage und dem frisch renovierten Vereinsheim ist der Verein bestens für die Zukunft aufgestellt.